Aktiv Dödshjelp
Send Dudes
Die Norweger haben das Zeug zum nächsten großen Ding im Spannungsfeld zwischen Punk, Metal und Melodie. Dass sie die Dinge überstürzen, kann man nicht behaupten. Seit 2007 sind Aktiv Dödshjelp bereits am Start, in den vergangenen 17 Jahren haben sich Jakob Schøyen Andersen (Schlagzeug), Stephan Lyngved (Bass), Mattis Mandt (Gesang) und Anders Bergh (Gitarre) sukzessive eine Fangemeinde erspielt, zudem nebenbei Musikvideos für gleichgesinnte Bands wie The Good The Bad and The Zugly produziert.
Jetzt endlich, seit 2020 verstärkt durch Gitarrist Jørgen Lundstad Sparre-Enger, folgt also das erste richtige Album, frei nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben. Angesichts ihrer Erfahrung mag es kaum verwundern, wie austariert hier zu Werke gegangen wird. Die konsistente Qualität, die Wucht ihrer Songs, aber auch die Fähigkeit zum Hakenschlagen sind dennoch atemberaubend.
“Send Dudes” startet zappelig nach The Hives-Art, gekoppelt mit Screamo-Anwürfen, bevor es in der Bridge plötzlich fast nach dezentem AOR duftet. “Fest Hos Eirik” kombiniert Hardcore mit Halftime-Bravado, “Evig Pender” entpuppt sich als Hit. Auch das epische Drama beherrscht die Band, “N.F.B.” gönnt sich dramatischen Aufbau der Marke Classic Rock mit bombastischer Auflösung und Killer-Refrain, die “Kredits” gibt es als Spoken-Word-Track. Wer sich nach dem Zauber des erstmaligen Kvelertak-Hörens sehnt, ist hier genau richtig – Aktiv Dödshjelp liefern ein Debütalbum von Klassikerformat.
Das steckt drin: Death By Unga Bunga, The Good The Bad And The Zugly, Kvelertak