Das Quartett um Frontmann Ralph Mulder hat eine lange Liste namhafter Lieblingsbands
(Joy Division, Television, Radiohead, PJ Harvey), deren Echos man in den 13 Tracks
ihres Debütalbums wie in Rätselbildern wiederentdecken kann. Track 3: “We Like To Go
On” klingt mit seiner heftigen Stimmverzerrung und den Stakkato angeschlagenen,
synthieklangfarbenen E-Gitarren wie “Is This It?” von den Strokes. In “Wild Bees” –
einem lässig anrollenden Talking-Blues, der sich plötzlich in eine zupackende
New-Wave-Hymne verwandelt – erinnert Mulders Stimmführung an die des Kings Of
Leons-Sängers Caleb Fellowills. “Summer Holiday” beschwört Strandpartyatmosphäre à la
Beach Boys, überzeugt durch kecken Falsettgesang und ein gewitztes bitonales
Pentatonik-Gitarrensolo. So offenbaren sich in jedem Track bestimmte Vorbilder, die
freilich nicht einfach kopiert, sondern spielerisch aufgegriffen und eigenwillig
transformiert werden. Um träumerische, verliebte Herbststimmungen zu beschreiben (wie
in “Short Leave”), oder von den Glücksmomenten eines Rockmusikers zu erzählen: “I love
the sound of my guitar”. Man mag bedauern, dass sich die Songs meist mit ironisch
gefärbter Stimmungsmalerei begnügen, aber “Birds At Home” ist ein Debütalbum, das mit
jedem Anhören gewinnt, das immer einprägsamer und sympathischer wird, und für die
Zukunft von Alamo Race Track Großes erwarten lässt.
weitere Platten
Unicorn Loves Deer
VÖ: 18.11.2011