Die 2009 gegründeten Albert Luxus sind ein angenehm unprätentiöses Kölner Duo, bestehend aus Alfred Matthias Sänger (sic!) an Mikrofon und Gitarre und Andreas Kiwitt an Bass und Schlagzeug – Männer mit regulärem Job und Familie. Und statt auf sexy Disco-Vibes lassen die vielversprechend wabernden Anfangssekunden von “Diebe” – dem ersten auf Deutsch getexteten Album von Albert Luxus – auch eher auf Krautrock tippen. Diese Blase platzt allerdings, wenn eine plinkernde Eels-Gitarre zu recht gewöhnlichem Midtempo-Indiepop überleitet. Socken von gestern – der Titel passt. Aber seien wir nicht gemein. Albert Luxus haben in der Hamburger Schule ebenso wie in ihrem Berliner Pendant die Bank gedrückt. Doch bringen Sänger und Kiwitt auch ihre kleinen Eigenheiten mit: Mal rückt die Gitarre, mal der Synthesizer in den Mittelpunkt, es gibt sonnige Chöre, spacige Effekte und dezente Psychedelic-Anleihen. Um aus dem Gros deutschsprachiger Indie-Bands herauszustechen, reicht es trotzdem nicht. Eingängige Melodien können schließlich alle irgendwie. Und auf Gelungenes wie das atmosphärisch anschwellende “In den Arm bitte” oder das dezent sinistre “Nur drei Meter” kommt Mittelmäßiges wie das alberne “Wenn du wehst” oder das dahinplätschernde “Schmutz von letzter Nacht”. Dabei hilft es nicht, dass Sängers Texte weitgehend vage bleiben und neben ein paar netten Wortspielen auch Peinlichkeiten wie Oh, sparsamer Boy/ Genug Goodbye enthalten. An wen erinnert das nochmal? Ach ja: an Bilderbuch.
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YinYin
VÖ: 26.11.2021