Natürlich ist auch das keine schlechte Voraussetzung für einen Rockmusiker, und abhalten lassen muss sich Stakee ja trotzdem nicht davon, mit seiner Band tief in den uramerikanischsten Genres der Gitarrenmusik zu wühlen. Er holt von dort Traurigkeit und Verzweiflung, aber auch einen Batzen Optimismus und hoffnungsvolle Melancholie ans Licht, und er packt das alles in wunderbar ausufernde Gänsehautsongs. Southern- und Heartland-Rock, Folk, Country und vereinzelte Gospeleinlagen sind die Eckpunkte von “Songs Of Patience”. Schon die ersten Akkorde von “Magnolia” sind ergreifend, so traurig quillt die Orgel aus den Lautsprechern und so vorsichtig legen sich folkige Gitarren und Stakees anfangs gewöhnungsbedürftige Falsettstimme schützend darüber. “Crate Of Gold” geht forscher zur Sache, der Song stützt sich auf rumpelnde Drums und kreischende E-Gitarren. Aber auch inmitten des Endzeit-Lärms, den Alberta Cross manchmal heraufbeschwören, finden sich immer große Melodiebögen und gleißende Harmonien. Die Band kanalisiert ihr Pathos in episch gestikulierenden Kopfnickersongs wie “Come On Maker”, angeknacksten Halbballaden wie “I Believe In Everything” und knarzig-sinistrem RocknRoll wie in “Money For The Weekend (Pocket Full Of Shame)”. “Songs Of Patience” legt seine Kratzbürstigkeit zum Glück auch mit dem nölenden Akustik-Abschluss “Bonfires” nicht ab. Trotzdem möchte man die Band für jede einzelne Note auf ihrem zweiten Album ganz lange in den Arm nehmen.