Und zwar auf diese schlimme nasale Art, die tapfer in die amerikanisch gerollten Konsonanten hält, dabei jeden zweiten Vokal komplett verfehlt (Müsste das “öäeee” in “blue” nicht stumm sein?) und am Zeilenende regelmäßig die Kellertreppe runterlallt, dass es einem das Gehirn erschüttert. Man kann sich die Melodien ungefähr vorstellen, die Alex Rosin so inbrünstig zu treffen versucht, dabei aber nur ungläubig zuhören, wie er meilenweit an ihnen vorbeischlingert wie der randvolle Karaokeverlierer am Pissoir. Gutes Stichwort. So viel Selbstüberschätzung legen sonst nur sehr junge Leute in Schlafanzugauftritte zu DSDS, wenn sich die Erwachsenen mal wieder zu einer halben Stunde länger wach haben erweichen lassen und man als zufälliger Beobachter Eltern und Kinder mehr hasst denn je. “We Are” klingt übrigens auch ganz genau wie eine künstlich auf Strokes gemachte Version von Mehrzad Marashis “Dont Believe”, fast geflüsterter Nachdenkteil und Avril-Lavigne-Attitüde (huch) inklusive. Anderswo geben sich Akustikgitarre, Schrottbass und Cowboyklavier nicht das kleinste bisschen Mühe, wenigstens okay genug fürs Formatradio zu spielen; für mangelnde Struktur, Originalität und Klasse können sie sowieso nichts. “Confidence is running through my body.” Äh. Solche Lieder schreibt doch niemand zu Ende, solche Lieder entschuldigt man mit zu viel U2 und versteckt sich dann im Schrank. Alex Amsterdam hat sein erstes und letztes (das bestimmen wir jetzt so) Album daraus gemacht und ist auch noch stolz darauf. “Dont call me your idol.” Das wird wirklich kompliziert.