Die Geschichte dieses Albums beginnt vor 20 Jahren in einer französischen Band namens Orange. Dort spielten zwei Männer namens Jean-Benoit Dunckel und Nicolas Godin französische Popmusik zusammen mit Alex Gopher. Während Dunckel und Godin nach dem Split ein nicht ganz unbekanntes Projekt namens Air gründeten, wurde Gopher mit Etienne de Crecy zum absoluten Kompetenzzentrum in Sachen kluger Clubmusik – man höre nur die phänomenalen “Superdiscount”-Platten oder Gophers Hitsingle “The Child”. Nun kommt alles wieder zusammen: Gopher verließ die von ihm mitbegründete Schule des French House, schnappte sich ein Mikro und schrieb richtige Songs. Begleitet wird er von den beiden Air-Jungs, und produziert wurde alles von de Crecy. Dass bei einem solchen Namedropping nur Gutes entstehen konnte, war klar. Es ist typisch träumerischer, leicht dahintröpfelnder F-Pop mit einer schier unglaublichen Ästhetik und diesen Vocoder- und Filtersounds, die man nicht erst seit Daft Punk liebt. Obendrein versteht Gopher seine Songs als Ehrerbietung an Jugendhelden wie Talking Heads, New Order oder Devo. All das hört man: mal im typisch hochgestimmten Order-Bass, mal in der schrulligen Heads-Melodiosität oder in der vorsichtigen Glam-Attitüde, die auf den butterweichen Songs sitzt wie ein pinkes Hütchen auf dem Kopf von Präsidentschafts-Kandidatin Ségolène Royal. Ein schönes, stimmiges, warmes, mitnehmendes Album für alle gefühlsechten Momente.
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Wuz
VÖ: 01.01.1900