Alex Henry Foster
Kimiyo
Zehn Stunden lang kämpfen die Ärzte Anfang 2023 um das Leben von Alex Henry Foster, sein krankes Herz steht zwischenzeitlich still. Als sie ihn zurück ins Leben holen, beginnt die Genesung, bei der lange Zeit nicht klar ist, ob der Kanadier jemals wieder singen kann. Foster beschäftigt sich währenddessen mit einem erlebnisreichen Trip nach Japan 2010, basierend auf seinen Reisenotizen mit dem Titel “Voyage À La Mer”.
Das Album “Kimiyo” stellt nun eine erste künstlerische Umsetzung dar. Momoka hatte er damals kennengelernt, jetzt leiht ihm die multidisziplinäre Künstlerin ihre Stimme. “Ich wollte schon lange mit ihr zusammenarbeiten”, so Foster. “Angesichts der Möglichkeit, nie wieder singen zu können, kam nur sie für mich in Frage, um den Spirit dieses Projektes zu erfassen.” Musikalisch hat Foster auf seinen langjährigen Weggefährten Ben Lemelin vertraut. Um den Stücken ein intuitives Momentum zu geben, singt und spricht Momoka in ihrer Muttersprache.
Wie gewohnt bei Foster ist also viel Konzept an Bord, die Folge ist ein imposantes Werk, das mal nach Arthaus-Kino für die Ohren klingt (“Of Dreams And Dust”), dann nach sphärischem Neo-Prog (“A Silent Stream”), mal bedrohlich wie in “Too Bright To Crumble”, dann versöhnlich wie in “Under A Luxuriant Sky”. Ein epischer Geniestreich, der neugierig auf die nächsten Veröffentlichungen der Reihe macht.
Das steckt drin: Delving, Godspeed You! Black Emperor, Juno
weitere Platten
A Measure Of Shape And Sound
VÖ: 20.09.2024
Windows In The Sky
VÖ: 01.05.2020