ANThology
Dreamworks/Universal
Kumpels von Papa Roach, aber keine Abziehbilder. Nach einem Indie-Release kommt jetzt das erste Album auf einem großen Label.
Die Wurzeln des Quartetts aus Riverside/Kalifornien liegen in den 80ern. Am modernen Sound (Produzent Jay Baumgardner arbeitete schon mit Papa Roach, Orgy, Slipknot und Coal Chamber zusammen) lässt sich dies kaum festmachen, wohl aber am Songwriting. AAF legen Wert auf Melodien, das Spektrum ist breiter als bei Papa Roach, die Songs sind weniger aufdringlich. Beste Beispiele dafür sind Summer” oder Attitude”, die mehr als Ganzes wirken und nicht nur durch einen catchy Chorus am Leben gehalten werden. Police-Anleihen (Flesh And Bone”) und ein Michael Jackson-Cover (Smooth Criminal”)? Kein Thema. Auf ANThology” gibt es mehr zu entdecken als nur einen ersten guten Eindruck, gerade weil Sänger Dryden Mitchell jeden Song mit mehreren Facetten seiner Kunst versieht. Dynamik pur. Die Band hat ihre Nische gefunden, zwischen Taproot und Papa Roach gelingt es ihnen, ihre Vorlieben für verschiedenste Künstler der alten Schule unter einen Hut zu bringen. Wie man das Ganze nennt, ist Sänger Dryden egal: Meinetwegen könnte uns die Plattenfirma unter Faggot Rock vermarkten.” Gute Einstellung.
Jörg Staude 10
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TruAnt
VÖ: 18.08.2003