Gegen Ende der 90er ist anscheinend alles möglich und so verwundert wohl auch die folgende News kaum: Alien Sex Fiend goes Techno! Die Ikonen des 80er Electro-Wave-Punk, die Sequenzer und Gitarren schon jaulen ließen, als die meisten Elektro-Metaller von heute noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt sind, klingten heute fast wie einem Jungbrunnen entsprungen. Daß die neuen Ziele nun Mayday und Love Parade heißen, wage ich zwar schwer zu bezweifeln, nichtsdestotrotz ist “Nocturnal Emissions” ein sehr spaciges Trance- und (vor allem) Ambient-lastiges Techno-Album geworden. Das allerdings im typischen ASF-Gewand, allen voran Mr. Fiend (auch mit kurzem Haarschopf wirkt er noch wie Karl Valentin auf Acid), der wie gewohnt jammert, flüstert und piepst – aber kaum singt. Klares Highlight des Albums ist das schon von der Vorab-Maxi bekannte “Evolution”, leider aber gibt es zu wenige solcher pumpenden Aufputschmittel auf “Nocturnal Emissions”. Statt dessen muß sich der geneigte Hörer durch einiges Geplänkel und Gefiepe kämpfen, um zwischendurch wieder im Groove-Tempel beten zu dürfen. Hauptsache nicht gen Osten…
weitere Platten
R.I.P.
VÖ: 12.12.2008
Information Overload
VÖ: 29.03.2004