Nennt man das jetzt Supergroup? Na, vielleicht zu 50 Prozent. Hinter All Pigs Must Die und “God Is War” stecken nämlich unter anderem Kevin Baker, seines Zeichens Schreihals bei The Hope Conspiracy, und Ben Koller, besser bekannt als Amok-Trommler von Converge. Abgesehen davon saß Converge-Gitarrist Kurt Ballou hinter den Reglern, um “God Is War” zu dem zu machen, was es nun ist: ein wahrlich hasserfülltes, düsteres, apokalyptisches Hardcore-Brett, das keine Gefangenen macht, sondern sie einfach wild schreiend platt walzt. Denn rein musikalisch gesehen werden im Laufe der acht Lieder heruntergestimmte Gitarren und Hochgeschwindigkeitsgalopp am Schlagzeug mehr als groß geschrieben und zu einem Großteil der Platte auch wütend abgefeiert. Alles andere würde zu dieser Platte und insbesondere den Leuten dahinter aber auch wirklich nicht passen. Deshalb atmen All Pigs Must Die alle Missstände dieser Welt tief ein und brüllen sie danach verächtlich in die Dunkelheit hinaus. Darum wird auch in “Death Dealer” Waffenhändler Viktor Bout besungen und in “Third World Genocide” Gott abermals für tot erklärt. All Pigs Must Die boxen der Welt in die Magengrube und brechen ihr danach mit dem Knie die Nase. Mit dem Blut aus dieser Nase haben sie vermutlich ihre Texte geschrieben, Schlagzeugfelle und Gitarrensaiten eingeschmiert und Bakers Stimme geölt. Man muss mit soviel Hass und Gewalt erst mal umgehen können. Falls man aber schon seinen Abschluss im Converge- und The-Hope-Conspiracy-Trainingslager gemacht hat, wird man auch mit “God Is War” jede Menge Spaß haben.
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