Dass ausgerechnet No Sleep sich die New Yorkerin ins Team geholt hat, ist nur auf den ersten Blick verwunderlich. Klar, Weiss und ihre Band spielen alles andere als ausschweifenden Posthardcore oder harten Hardcore. Musikalisch aber gehört das zweite Album der Mützen- und Brillen- und Skinny-Jeans-Trägerin zunächst mal zwischen die Tegan-And-Sara-Schwestern, als die noch rauer waren, aber schon wussten, wie man die besten eingängigen Songs über Liebeskummer schreibt (P.S. das wissen sie immer noch!), und die Get Up Kids, The Promise Ring, von uns aus auch Samiam – diese ganzen Bands also, die rund um die Jahrtausendwende ihre besten warm rockenden Alben auf den Weg vom Emo in den Indierock schickten. Mit den Vorab-Singles “Making It Up” und “Nothing Left” könnte Weiss noch einen Tegan-And-Sara-Erbschaftsstreit gegen An Horse und Now, Now gewinnen (und die haben mit je zwei guten Frisuren die viel besseren Startbedingungen), schon One Way Love ist aber viel zu viel Sommer und alberne Skateboard-Tricks und Roadtrips, um sich lange mit Streitigkeiten aufzuhalten. “How To Be Alone” und “Dont Go” sind Frank Turner minus die englischen Folk-Extreme (aber inklusive Flottheit und Chöre und Gefunkel), “Wait For Me” hat die unkitschigsten schönen Geigen der Welt und “Ill Be Okay” bis zum leisen Auftritt ihrer Band nur Weiss, die zur Akustikgitarre singt. Auch das kann sie und dabei klingen, als hätte sie gerade die allertollste Cheerleaderin sitzen lassen. Ach, wären wir doch endlich wieder in der High School!
Emo
Indierock
Pop-Punk
Für Fans von:
The Promise Ring
“Very Emergency”
Tegan And Sara
“If It Was You”
weitere Platten
New Love
VÖ: 02.10.2015
Making It Up Seven-Inch
VÖ: 29.01.2013