Altar Of Plagues haben mit traditionellen Genrevertretern wenig gemeinsam, rücken auch ideologisch eher in die Nähe jener Bands, die sich in der Schnittmenge aus Funeral Doom, experimentellem Black Metal, Sludge, Drone und Ambient wiederfinden und von Labels wie Southern Lord oder Hydra Head vereint werden. Ihr beachtliches Debüt White Tomb wird nun von Candlelight Records in Deutschland veröffentlicht, und das geschieht zur richtigen Zeit: Erwachsener, von Gimmicks entschlackter Black Metal ist en vogue wie nie und findet Zuspruch in verschiedensten Kreisen. Nachtmystium und Wolves In The Throne Room sei Dank. Gerade Letztere müssen als Vergleich herhalten, wenn man Altar Of Plagues beschreiben möchte. Die Vorliebe für minimalistische Instrumental-Passagen teilen sich beide Bands ebenso wie das Geschick, im richtigen Moment die Zügel loszulassen und sich dem Rausch der vielschichtigen Melodien hinzugeben. Zwei Songs befinden sich auf White Tomb, jeweils in zwei lange Kapitel gegliedert. Der Opener Earth I – As A Womb und seine Ergänzung Earth II – As A Furnace bilden trotz einiger Blastbeats den zugänglicheren Teil, wohl auch, weil Through The Collapse III – Watchers Restrained die zweite Hälfte mit einem schwer verdaulichen Funeral-Doom-Part einläutet. Das abschließende Through The Collapse IV – Gentian Truth ist der mutigste Song auf White Tomb. Ohne den Gesang wäre es eine klassische Postrock-Nummer. Altar Of Plagues beweisen Geschmack und eine große Bandbreite. White Tomb ist ein Versuch, Black Metal in die richtige Richtung zu lenken.
weitere Platten
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