Etwas anderes hätte man auch nicht erwarten dürfen. 30 Millionen Platten haben Creed seit Ende der Neunziger verkauft, warum sollten sie ihr kommerzielles Rezept ändern? Gut, Myles Kennedy (Ex-Mayfield Four) singt nicht ganz so knödelig und theatralisch wie sein Vorgänger sondern wie Caroline’s Spine-Fronter Jimmy Newquist, beherrscht aber das Stadionrock-ABC einwandfrei. Viele Ohs, Ahs und Huhs, besonders bei den vorherrschenden Halbballaden, dazu Mark Tremontis Gitarrenlehrstunden in Sachen Obertöne und Gniedel-Soli, eine professionelle Rhythmus-Sektion, die nichts anbrennen lässt. Textlich schwülstig wie immer, geraten die Songs etwas abgespeckter, aber dennoch wertkonservativ und mit genügend Pathos, um niemanden abzuschrecken. New Rock/Metal mit Hang zum Sendungsbewusstsein – in den USA reichte das für den Einstieg auf Platz 5 der Billboard-Charts. Europa interessierte Creed nicht, andersrum wird auch jetzt keine Liebe daraus. Alter Bridge machen nämlich nicht mehr als nötig. Das muss man ihnen vorwerfen. Schlimmer noch: Ihnen wird es am Arsch vorbei gehen.
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