Amber Pacific
The Possibility And The Promise
Text: Jens Mayer
Zunächst einmal bieten Amber Pacific so ziemlich alle Angriffspunkte, die eine Punkband bieten kann: Sie sehen süß aus, spielen harmlos-poppigen Punkrock, singen abgedroschene Phrasen wie “and every road you take/I’ll miss our yesterday” oder gar “wherever you go/I will be waiting”, und das Schlimmste: In ihren Credits danken alle Mitglieder als erstes entweder Mama oder Jesus! Punk-Spirit adé. Dass man mit solchen Voraussetzungen in bestimmten Kreisen schwerlich einen Blumentopf gewinnen können wird, ist klar. Selbst wenn diese vorurteilsbeladene Ignoranz gerne mal blind macht für das Entscheidende, denn Fakt ist: Die Band schreibt verdammt eingängige Songs, die musikalisch oft von den verehrten Rise Against oder den Labelkollegen von Digger stammen könnten, manchmal aber auch an kleine Punkrock-Brüder von Dashboard Confessional denken lassen. Textlich mögen wie gesagt eher jugendlich-überschwängliche Gefühle angesprochen werden, doch in Kombination mit der ergreifenden Spielfreude abseits aller Weinerlichkeit ist das kein Beinbruch. Okay, bis auf das pathetische, Piano-getragene “If I Fall”; das ist eindeutig zuviel des Guten. Letztendlich muss sich der Hörer aber einfach nur die Frage beantworten, ob er an gut gemachtem Pop-Punkrock ohne weiterreichende Ambitionen interessiert sein könnte oder nicht. Bei grundsätzlicher Sympathie lohnt sich das Reinhören auf jeden Fall.
weitere Platten
Truth In Sincerity
VÖ: 22.06.2007