Amen Dunes
Death Jokes
Nicht nur wegen der langen Zeit ist “Death Jokes” ein mit Erwartungen vorbelastetes Album. Sein Vorgänger “Freedom” war einer jener Momente im Pop, die eine künstlerische Neuerfindung markierten. McMahon, der zuvor mit Drone-Experimenten oder hallsüchtigem Freak-Folk in Erscheinung getreten war, gelang darauf ein Sound, der trotz seines Avantgarde-Bezugs zugänglich und beinahe schwerelos schien.
Für “Death Jokes” erinnert er sich an diese Formel, erweitert sie jedoch um UK-Garage-Beats und eine dichte Textur aus Samples. J Dilla sei ein Haupteinfluss gewesen, sagt er. Das Album wird so zu einem Kaninchenbau, in dessen Windungen man sich schnell verliert. Der Pop, der in seinen Gängen haust, ist allerdings nicht nur hypertextuell, sondern stellenweise auch hyperventilierend.
McMahons geloopte Stimme verheddert sich mitunter so unheilvoll mit Skits aus Stand-ups oder Aufnahmen von historischen Protestmärschen, dass man sich kaum vorstellen kann, wie er sich selbst zurechtfindet. Zur Entwirrung kommt es erst, wenn der Sound auf die geringere Komplexität des Vorgängers zurückgesetzt wird wie in “Purple Land” oder “Mary Anne”. Hier entpuppt sich McMahon als begnadeter Songwriter.
Das steckt drin: The Avalanches, Helado Negro, Kurt Vile