Die Parallelen zu Goldfinger sind nicht von der Hand zu weisen: Der ehemalige Letters To Cleo/Veruca Salt-Drummer sucht – ähnlich wie der noch ältere John Feldman – sein Heil in der Flucht vor dem Alter, indem er seine eigene Jugend reflektiert. American Hi-Fi sind sein Baby, auch wenn er es nie zugeben würde. Schrei nach Liebe? Nicht nur das, es ist ein Versuch, auf Biegen und Brechen Erfolg zu haben. Im Gegensatz zum Debüt, das noch relativ spontan klang, ist der Zweitling glatter, geschliffener und auf eine zugegebenermaßen sympathische Art und Weise aufdringlicher. Die Texte drehen sich – der Titel sagt alles – um die alltäglichen Probleme, mit denen sich Teenies auch heutzutage herumschlagen müssen. Passend dazu sind viele Songs noch infantiler aufgebaut, die Mitgrölpassagen haben mittlerweile durchaus Blink- oder Sum-‘Niveau’ erreicht. Und wenn Jones im Titelstück (und Opener) Kim Wildes “Kids In America” einfließen lässt, dann kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen. Diese Platte ist ähnlich wie die Fortsetzung eines Kinofilms: Wenn man schon den ersten Teil mochte, wird man hier nicht enttäuscht werden. Mehr aber auch nicht.
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VÖ: 12.09.2014
dto.
VÖ: 13.08.2001