American Nightmare
Dedicated To The Next World (EP)
Ende der 90er gründen sich American Nightmare in Boston, bekommen Ärger wegen ihres Namens, benennen sich in American Nothing um, dann in Give Up The Ghost. 14 Jahre ziehen zwischen dem zweiten und dem aktuellen Album von 2017 ins Land.
Mittlerweile hat sich die Band um Sänger Wes Eisold (auch Cold Cave und Some Girls) zurückbenannt, hat 2020 eine 7-Inch veröffentlicht und legt jetzt erneut ein Häppchen nach. Die vier Songs in sechseinhalb Minuten verstehen sich als EP. Und da es bislang keine 10-Inch in der Discografie von American Nightmare gibt, ist das hier eine Premiere.
Es sei jedoch die Frage erlaubt: Bietet es sich in Zeiten von Rohstoffknappheit und steigenden Vinyl-Preisen an, vier kurze Songs auf mittelgroßes Vinyl zu pressen, wenn es auch drei Inch weniger getan hätten? Hingebungsvolle Fans – und davon hat die Band einige – werden sagen: “Shut up and take our money!”
Das großzügige Format hat ja keinen Einfluss auf die Qualität der Songs. Der Opener “How I Got Away” ist oldschoolig mitreißend, inklusive Back-up-Shouts. “Self Check-Out” beginnt mit einem synthetischen Drumbeat und braucht nicht mal eine Minute, um klassischem Hardcore einen modernen Anstrich zu verpassen. “Real Love” nimmt das Tempo und Eisold sein Geschrei etwas zurück. “Praying Hands On Fire” galoppiert davon, während die ganze Band “I don’t know you” schreit. Aufgenommen hat das alles Schlagzeuger Alex Garcia-Rivera.
Das steckt drin: Blacklisted, Have Heart, Modern Life Is War
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American Nightmare
VÖ: 16.02.2018