Um festzustellen, dass American Sharks Humor haben, reicht es, das Videos zu sichten, das die Band für Masters gedreht hat. Darin sehen wir die drei Musiker als christliche Rockband in einer christlichen TV-Show. Gesungen wird natürlich über Satan, bis vor laufender Kamera gekifft wird – und die Gastgeber fassungslos feststellen: Das hat tatsächlich kein Bisschen nach Josh Groban geklungen., aber dafür ein wenig nach Red Fang, deren kleinere Brüder American Sharks sein könnten. Auf Tour waren sie eh schon gemeinsam. Mit Gwar, Clutch, Big Business, The Sword und Corrosion Of Conformity übrigens auch. Warum geht bei dem Trio trotzdem alles so schleppend voran? 2013 erscheint das namenlose Debüt mit neun knackigen Stoner-Punk-Krachern. Ende 2016 kommt dann ein Video zum Song “White Witch”, darunter steht der Verweis auf ein neues Album im Frühling 2017. Daraus ist jetzt Frühjahr 2019 geworden. Zwei Jahre Verspätung, das muss man erstmal hinbekommen. Immerhin: Sie haben “11:11” selbst aufgenommen und produziert. Herausgekommen sind dabei neun mächtig unterhaltsame Songs. Das eröffnende “Let Me Go”, das erwähnte “Masters” und das abschließende “The Fear” sind sogar so etwas wie Hits. Die Punk-Attitüde erfüllen die Songs auch mit ihrem Ein- und Zwei-Minuten-Format, während das doomige “KLUDU” sich in Zeitlupe durch über vier Minuten walzt. “Alcohol” hätte das letzte Album von Red Fang angenehm aufgepeppt und das instrumentale “Satans Overture II” ist zwar sinnlos, aber in seiner stoischen Feedback-Inszenierung trotzdem recht geil.