Vom Death Metal zum harten Breitwand-Rock in 3.650 Tagen. Und um die ganze Welt sind Amorphis ganz nebenbei auch noch gereist.
Von den extremen Wurzeln der 1990 in Helsinki gegründeten Kapelle ist kaum noch etwas übrig geblieben, eher schon klingen sie wie eine klassische Hardrockband aus den Siebzigern, die ihre psychedelische Ader in modernere Soundgewänder gehüllt hat. Das könnte zum Teil an den Ex-Kyyria-Musikern an Bass und Keyboard liegen. Wie auch immer, diese Mischung aus Bombast, Psychedelic und Melancholie gefällt erstaunlich gut. Eine gewisse Traurigkeit lässt sich bei finnischer Herkunft ohnehin kaum vermeiden, insofern sollte man vielleicht eher betonen, dass sich düstere Gefühle hier noch ziemlich in Grenzen halten. Kraftvolle Songs stehen im Vordergrund, und das einzige was meine Punkrock-Ästhetik an ihnen auszusetzen hat, sind die fehlenden Luftlöcher in der etwas überladenen Produktion. Ein Metaller wird das wohl kaum nachvollziehen können, doch ist ein Saxophon-Solo wirklich nötig? Oder die Tröten gegen Ende von Crimson Wave? Nicht wirklich. Die orgeligen Keys beim wunderschönen When The Night Is Over hingegen sind alles andere als fehl am Platz. Lange Rede, kurzes Fazit: Feines Album, an dem auch Metal-Allergiker ihre Freude haben könnten.
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