Oder treffender: in einer langen Aufwärtsspirale. Musikalischen Substanzverlust kann man Amorphis auch auf “Circle” nicht vorwerfen, aber ein paar Mal schrammen die Finnen schon an der Klippe der Belanglosigkeit vorbei. “Shades Of Gray” sucht nach einem finsteren, einminütigen Auftakt den Hit in der Bridge und findet ihn. Mission baut sich langsam auf einer progressiv angestrichenen Keyboardfigur auf und trabt fröhlich pfeifend seinem Ende entgegen. Spätestens mit “The Wanderer” versemmeln Amorphis ihr Rezept aus Death-Metal-Sounds und Popflirts gründlich – inklusive furchtbarer Donts wie nach oben transponierten Hooklines. Bäh. “Narrowpath” versilbert, typisch für Amorphis, eine Folkmelodie zum Leitmotiv für die gesamte Instrumentierung und liefert den Übergang zu dem dramatischen Akt auf “Circle”. Amorphis leben letztlich vom Kontrast aus sphärischen Progressive-Sounds und dem Beweis, Palm-Mute-Gitarren schon lange vor dem Djent-Hype gekannt zu haben. Der berechenbaren Agenda folgend, fährt Hopeless Days im Lift zur Hölle. Nightbirds Song nimmt den Weg zurück ins Regenbogen-bunte Prog-Kino durch den Hals einer Querflöte. Ebenfalls eine alte Gewohnheit bei Amorphis: Im letzten Albumdrittel sind experimentelle Exkurse und epischere Songs zuhause. Weder Enchanted By The Moon noch A New Day kommen sofort auf den Punkt, dafür kann Keyboarder Santeri Kallio hier länger seine Skills zeigen, und Gitarrist Tomi Koivusaari darf mit Frippertronics spielen.
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