Sehen wir den Tatsachen doch mal ins Auge: In Zeiten, in denen hinter jeder zweiten Emo-, Screamo-, New Metal- oder ‘The’-Band der nächste ‘NME’-Titel lauert lauert, ist es um die Relevanz zeitloser, leicht Seventies-angehauchter Rockmusik denkbar schlecht bestellt. Progrock, Deep Purple, finnische Folklore – Zeitgeist geht definitiv anders. Zugegeben, man muss sich schon ein wenig reinhören und die eine oder andere Scheuklappe loswerden, damit sich die einzelnen Geschmacksnuancen dieser Platte frei entfalten können. Spätestens beim schaurig-schönen Far From The Sun ist es dann soweit: Man taucht ein in eine Welt, in der es noch um Songs und Melodien und weniger um bemüht cooles Auftreten oder kredibiles Szenegewäsch ging. Das folgende Etherel Solitude verbreitet latenten Potgeruch, während sich Killing Goodness mit seiner Jon Lord-ähnlichen Keyboard-Treibjagd doch glatt als blinder Passagier auf die MS Purple schmuggelt. Richtig fies hingegen ist das kurz vor der Zielflagge eingeläutete Higher Ground, das mit seinem bemühten Didgeridoo-Intro genau die Assoziationen hervorruft, die man in den vorangegangenen 30 Minuten zu vermeiden versuchte: Batikshirts, Bongos und im Regen tanzende Pädagogikstudenten. Ich hasse Hippies.
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