Eigentlich mag ich Amorphis schon seit ihrem Debütalbum The Karelian Isthmus. Im Sumpf von melodischen Death Metal-Bands haben sich die Finnen ihr kleines Atoll von Eigenständigkeit bewahrt und sich über die Jahre konstant weiterentwickelt. Heutzutage sind von den Wurzeln bestenfalls Rudimente übrig, denn mittlerweile befinden sich Amorphis – wenn überhaupt – an der Peripherie der Metal-Szene. Nach dem Ausscheiden von Growler Tomi Koivusaari gibt allein das klare, rockige Organ von Pasi Koskinen den Ton an, der in seinen derberen Momenten vage an James Hetfield erinnert. Musikalisch orientiert sich das Quintett an schwermütiger 70er-Rockmusik, ohne dabei ins Blumige und Hippieske abzudriften. Vielmehr werden zehn melancholische Nummern zelebriert, deren traurige Gitarrenweisen von süßlichen Orgeleinsätzen und orientalischen Sitarmelodien untermauert werden. Das vergleichsweise flockige Morning Star klingt fast ein wenig wie eine seltsam folkloristisch angehauchte Version von Monster Magnet, wogegen bei dem aggressiven Greed besagte Wurzeln kurzzeitig in den Vordergrund treten. Ein ausgesprochen vielseitiges, schönes Album.
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