Unexplored war gestern. Nach der Split-EP mit Flyswatter gibts nun das Debüt der Bonner Noise-Popper Ampersand.
Blackmail werden immer wieder gern als Vergleich herangezogen, wenn von Ampersand die Rede ist, und das Trio aus der ehemaligen Bundeshauptstadt scheint daran durchaus nichts Anstößiges zu finden – andernfalls würde Macro wohl ein wenig anders klingen. Produzent Guido Lucas stand ihnen diesmal zwar nicht zur Seite (stattdessen Sans Secours-Kopf Hannes Jäckl), ähnlich wie die großen Brüder aus Koblenz üben Ampersand aber auch hier den Spagat zwischen Popsong und Noise-Eruption, zwischen Reduktion aufs Wesentliche und Aufschichten gigantischer Soundwände, zwischen guter Miene und bösem Spiel. Bereits nach 20 Sekunden steckt man mittendrin im kalkulierten Chaos, das mit seinem fast schon mathematischen Aufbau hin und wieder auch an Helmet erinnert. Überzeugen können Ampersand dabei sowohl, wenn sie ohne Rücksicht auf Verluste auf die Noise-Tube drücken und sich durch knapp zweiminütige Wutfetzen wie Zip-Locked rotzen als auch, wenn sie sich im epischen Verzerren versuchen, wie etwa bei ausufernden Songs der Marke 800 ft. oder Half Rate. Zwischendurch gibt es zwar auch mal Leerlauf, trotzdem kann man Macro das vielversprechende Debüt einer Band nennen, die eines Tages sicher ohne Vergleiche auskommen wird.
weitere Platten
Dead One And A Horse
VÖ: 10.07.2009
The Can-Can Variety Show
VÖ: 25.08.2006
Boredom And Identity
VÖ: 26.04.2004
Split mit Flyswatter
VÖ: 04.12.2000