Seltsame Platte, die Amy Arena hier vorlegt. Das Coverartwork ließe eine patriotische Countrysängerin auf dem Esoterik-Trip vermuten, was aber in keinster Weise auf ihre Musik, geschweige denn ihre Texte zutrifft. Gerade mal 21 Jahre alt, hat Miss Arena im vergangenen Jahr diese Platte veröffentlicht, die nun auch hierzulande erhältlich ist. Mit beißender Polemik geht sie provokativ an Themen wie Arbeitslosigkeit, Vegetarismus, Homosexualität oder Feminismus heran und hinterläßt damit erst mal einen positiven Eindruck. Musikalisch ist das Debüt dann leider nicht ganz so spannend, denn insgesamt bewegt sich das Material eher in konventionellen Bahnen. Amy Arena, auch als Performance-Künstlerin tätig, hat sich einer Spoken-Word-Vortragsweise verpflichtet, die relativ wenig Variationen zuläßt. Dabei ist die Stimme so kompromißlos nach vorne gemischt, daß das Material im wahrsten Sinne des Wortes sehr vordergründig wirkt. Hat man die Texte verstanden, gibt es kaum noch einen Grund, die Platte noch einmal aufzulegen, denn musikalisch zeigt sich Arena nicht unbedingt von der subversiven Seite. So markiert “New Religion” den Höhepunkt, denn mit dezenten Krachanleihen und Stimmverzerrer wird aufgezeigt, was von dieser Frau noch kommen kann.