Nichts geht mehr, alles liegt brach. Auf das Chaos folgt der stille Opener “Mute Mode”, 20 Sekunden, in denen nichts passiert, die für die Band aber einiges ändern. Everything Is Wrong. “Everything Is OK” verzichtet auf das ganz wilde Gedresche von früher und übt sich in technischen Finessen, wie man sie neulich noch bei And So I Watch You From Afar hören konnte. Maik Czymara passt sich an und singt jetzt öfter als er schreit. Überhaupt legt die Band aus Stuttgart mit Versus mehr Wert auf Arrangements und Atmosphäre als auf die pure Eskalation. Natürlich mit einigen Ausnahmen. Psychologen sprechen bei so was von einem Rückfall in alte Verhaltensmuster, An Early Cascade nennen das Phänomen Town Of Clocks oder Lightning Speed. Versus ist ein schizophrenes Album. I made decisions completely misguided/ And shared positions always so divided, singt Czymara zur langsam auftürmenden Musik des achtminütigen Endkapitels Versus. Das sphärische Dancing Upon The Moon projiziert Nullen und Einsen an die Wand. Cutty Sark spielt Metal mit der Struktur eines Postrock-Songs, während Digital Me die Welt der Automatismen zu klanglichen Experimenten mit Synthesizern und verfremdeten Gitarrensignalen erkundet. Genau wie der Dachboden auf dem Cover, der alles mögliche durcheinander wirbelt, was sich in den Kellern, Garagen und Schuppen der Band finden ließ, schleudern einem auch die Songs beliebige Elemente aus Metal, Mathrock und (Post)-Hardcore entgegen.