Album, Tour, Album, Tour – so begann und endete der musikalische Weg von Kate Cooper und Damon Cox. Nach zwei gelungenen Alben zwischen verträumteren Thermals und bodenständigeren Tegan And Sara war 2012 die Luft raus. We are okay now/ We made it through somehow, singt Cooper nun im wachrüttelnden Opener von “Modern Air”: Da geht noch was bei An Horse. Und da geht noch was mit unverkopftem Indierock. “This Is A Song” ist eines dieser Lieder, die man kurz belächelt, weil sie so simpel daherkommen, und denen man dann verfällt, weil sie ebenso simpel alles auf den Punkt bringen. And this is a song/ For all the times you didnt belong/ And this is a song/ For all the times they got you wrong, viel mehr braucht es nicht, wenn die Attitüde und das Gitarrenriff stimmen. An Horse können aber nicht nur Hymnen auf ihr Außenseitertum singen, sondern auch in Richtung der Gegenseite austeilen: Tell me I cant get married/ While youre fucking your secretary, greift Cooper im folgenden “Live Well” die Scheinheiligkeit der Gegner gleichgeschlechtlicher Ehen an. Der Song steht durchaus exemplarisch für “Modern Air”, denn er schlägt härtere Töne an, ist dabei aber nicht verbittert, sondern lebensbejahend. Im Verlauf ihrer dritten Platte wagen sich An Horse aber auch immer wieder aus der Komfortzone heraus, hin zu raumgreifendem Indiepop in “Started A Fire”, der mit Streichern abgerundeten Akustikballade “Mind Reader” und dem seltsamen Soundexperiment in der Albummitte, das mit “Bob Ross (Be The Water)” einen angemessen verrückten Songtitel erhalten hat.
weitere Platten
Walls
VÖ: 13.05.2011
Rearrange Beds
VÖ: 19.03.2010