Es sei denn, die letzten Überlebenden des Jüngsten Gerichts finden sich unter radioaktivem Fallout-Wolken noch einmal zusammen, um bei Anathema-Songs so richtig schön das Ende der Welt abzufeiern. Wie auch immer, mit “Judgement” könnten Anathema ziemlich genau das Album geschrieben haben, das die halbe Welt eigentlich von Paradise Lost erwartet hat. Ungeachtet der Frage, wer in dieser Jahreszeit ein Machwerk von solcher Schwere und Niedergeschlagenheit kaufen soll, haben die vier Briten mit einschlägiger Death Metal-Vergangenheit sämtliche Spuren ihres früheren Schaffens verwischt. Statt dessen verwöhnen sie uns mit herrlich melancholischen Halbakustika, wie man sie bei Tiamat und Konsorten in den letzten paar Jahren zu hören bekam. Noch mehr als beim ’98er Epos “Alternative 4” lehnt man sich hier kopfüber in die Stille hinein, wiegt den Zuhörer in den fast tröstenden Worten, die Sänger Vinnie Cavanangh für uns arme Kreaturen übrig hat. Hut ab vor soviel Hoffnungslosigkeit – auch die will kultiviert sein.
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