Anscheinend war die Nachfrage nach “A Godlike Inferno” groß – oder es gab Labelquerelen. Nachdem das Album bereits im September 2011 veröffentlicht wurde, erscheint es nun erneut. Diesmal über die Metal-Spezialisten Prosthetic. Es dürfte ihre bisher ruhigste, moderateste Platte im Katalog sein. Denn trotz ihres archaischen Namens (VVisdom mit zwei großen V, sonst googelt man die falsche Band), düsterem Artwork, einem apokalyptischen Albumtitel und Texten aus dem Danzig-Songbuch, spielt die Band aus Austin/Texas keinen Metal. Man kann es Pagan-Folk, Gothic-Blues oder Okkult-Rock nennen: Es macht sich jedenfalls gut am Lagerfeuer, einem, über dem man Ziege anstatt Marshmallows grillt. Ancient VVisdom sind zwei Ex-Mitglieder der Hardcore-Band Integrity, Schlagzeuger Nathan Opposition, Gitarrist Michael “The Dark Angel” Jochum und Iron-Age-Bassist Justin “Ribs” Mason. In dieser Besetzung debütierte die Band mit einer Split-Single, die sie sich ausgerechnet mit Charles Manson teilt. Aber so ist das richtig, wenn man als Band mit dem Feuer spielen möchte und gerne den Teufel an die Wand malt. Der Glaube oder besser: die Idee des Teufels ist etwas, das Opposition als Texter motiviert. “I am the anti life/ Agent of darkness/ Heathen of the night/ Worship the Antichrist”, heißt es in “Devil Brain”. Satanismus also mal mit anderen Mitteln als denen des Black Metal oder des Retro-Rock-Budenzaubers von The Devils Blood. Dabei stehen akustische Gitarren gleichberechtigt neben elektrischen, und statt eines Schlagzeugs gibt es rudimentäre Percussion, Kettenrasseln und Kontrabass mit verlockendem Reiz.