And So I Watch You From Afar
All Hail Bright Futures
Text: Matthias Möde
Dabei hatten sie 2009 verhältnismäßig maßvoll angefangen. Ihr selbstbetiteltes Debüt stand zwar unter Volldampf, beschränkte sich aber weitgehend auf Schlagzeug, Bass und zwei gemäßigt verzerrte Gitarren. Das zweite Album “Gangs” verquirlte diesen Instrumentalrock mit wahnsinnigem Glam-Metal. Absolut folgerichtig, dass sich “All Hail Bright Futures” an keine Spielregel mehr hält. Es dauert keine fünf Minuten, bis erstmals alle Hemmungen fallen: Der zweite Song “Big Thinks Do Remarkable” nimmt den Gitarren-Loop des Openers “Eunoia” auf und spuckt ihn mit Höchstgeschwindigkeit wieder aus. Egal wo und vor allem wie man dazu tanzen sollte, jeder würde einen für geisteskrank halten, würde man es versuchen. Die gute Laune lassen sich And So I Watch You From Afar auch in den zehn weiteren Tracks nicht verderben. “The Stay Golden” beginnt perkussiv, bevor der pumpende Gameboy-Beat von Gitarren und einer Trompete bearbeitet wird, um nahtlos in das erneut beatlastige “Rats On Rock” überzugehen, zu dessen Zwischenpart George Michael den Club Tropicana neu eröffnen könnte. Der beste Song aber ist der mit der komischen Flöte, die sich zur typischen Spielfreude aus dem Hinter- in den Vordergrund gesellt: “Mend And Make Safe”. Das folgende “Ka Ba Ta Bo Da Ka” heißt wirklich so; der gesungene Text auch. Bei allem Spaß steht er zusammen mit dem Winnetou-Sample für das letztlich doch übertrieben übertriebene Spiel aus Gitarren-Loops, Synthies und Gang-Vocals.
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