Andrew Bird
Andrew Bird & The Mysterious Production Of Eggs
Text: Sascha Krüger
Wenn sich die großen amerikanischen Tageszeitungen zu einer Plattenkritik bemühen, muss was dran sein. So schrieb der ‘Independent’ über Bird “Radiohead meets Lambchop“, derweil ‘USA Today’ den gewagten Vergleich bemühte: “Beck meets Itzhak Perlman”. Klingt hübsch, ist streitbar. Denn Andrew Bird, Songwriter, Gitarrist, Violinist, gedankenverlorener Sänger und überzeugter Melodienpfeifer ist vor allem eines: unnachahmlich einzig. Natürlich denkt man an Begriffe wie Alt.Country, Indie-Folk oder Singer/Songwriter. Aber wie man es auch nennt, es bleibt unzureichend. Seine Songentwürfe sind zu offen, bedienen sich der unterschiedlichsten Nuancen – selbst Jazz oder Klassik, als Gegenpol aber auch mal elektronisches Geploppe – um daraus ein Liederbad zu basteln, das in seiner Instrumentierung, Melodik und kauzigen Auffassung von Schönheit reichlich konkurrenzlos ist. Da sind Momente, in denen man an Jeff Buckley denkt, an die Magnetic Fields, Rufus Wainwright oder eben auch Beck, aber all das bleiben nur Momente. Über allem steht das kunstvoll arrangierte, stets überraschende, warm und liebevoll zu Ende gedachte Liedgut eines schrulligen Mannes, der auf seiner Farm im menschenverlassenen Nord-Illinois Songs schreibt, die die Welt noch nicht gehört hat. Über wen kann man das heutzutage schon noch sagen?
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