Legt diese Platte ein und hört “Heaven”. Oder “Call To Arms”. Oder “Love Like Rockets”. Ihr werdet feststellen, dass sich Tom DeLonge verliebt hat. In einen Sound. Achtet auf die verhallten, räumlich schwingenden Gitarren, die der Musik neben ihren bratenden Brüdern Weite und Atmosphäre verschaffen sollen. Erinnert euch das an etwas? Richtig, Mike Rutherford. In Genesis’ erster echter Hitsingle (“Follow You Follow Me”) kommen sie vor, noch ähnlicher in Mike & The Mechanics’ “The Living Years”. Und der Unterschied zu Angels & Airwaves liegt nicht darin, dass die alten Herren poppiger sind, sondern dass Rutherford und Collins wenigstens Songs schreiben können. Ist doch wahr. Tom DeLonge und seine Schergen versuchen sich wieder in der Simulation epischen Progrocks, die das Gefühl vertont, alleine über die Flure des Kampfsterns Galactica zu gehen. Heraus kommt das Gefühl, alleine im Windkanal bei Daimler zu hocken und zu einer einfallslosen Version Walmart-Progs mit einem Gesang gequält zu werden, der bei Triefnasen-Poppunk prächtig funktioniert, im Stadion aber kläglich versagt. Warum nur rettet der Mann ausgerechnet diese Intonation aus seiner alten in seine neue Musik, diese nervenaufreibende Kaugummischeiße, die aus jedem “by” ein “biiiiiiieeeeeeaaaaiiii” und aus jedem “fall” ein “fuuuuuuaaaaaaaaal” macht; Letzteres zudem noch in lyrische Diddl-Mäuse wie “Stars fall like dust/ Our lips will touch” verpackt? “I-Empire” ist ein Haufen heiße Luft, der selbst dann noch in sich zusammenfällt, wenn man als Nadel zum Pieksen das krude ’97er-Genesis-Album mit Ray Wilson verwendet hätte. Migränekapsel, bitte.
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