“Timebomb” beginnt wie ein Countdown in einer indischen Großraumdisco, der von einem Dance-Part der Killers
abgelöst wird. Es dauert etwas, bis dahinter DeLonges schelmisches Grinsen zum Vorschein kommt. Falsche Fährte hin oder her – es bleibt ein denkbar ungünstiger Einstieg in ein Album, bei dem man nur darauf wartet, etwas vom Weltall-Geschwurbel seines Verfassers zu hören. Tatsächlich driftet der Songwriter DeLonge nur selten extraterrestrisch ab, auch wenn die unendlichen Weiten ein vages Motiv für den sphärischen Sound von Angels & Airwaves bleiben. Aber “Lifeforms” überrascht auch mit rockigen Parts, die an das Freispiel von Blink-182s nach sich selbst benanntem Album von 2003 erinnern. Auf dem haben sie damals erstmals ihre Vorliebe für The Cure offengelegt, die auch 2021 bei Angels & Airwaves durchkommt, am deutlichsten in “Automatic”, dem geradlinigsten und besten Song von “Lifeforms”. Auch das folgende “Restless Souls” hat einen New-Wave-Unterbau, der durch Pop-Punk vorangetrieben wird, sich eine Computerstimme am Ende aber nicht verkneifen kann. Leider reißen Songs wie “Spellbound” und “Rebel Girl” das Ruder Richtung Dance-Kitsch herum. Hat ersterer noch eine tolle 80s-Bassline, ist “Rebel Girl” schlicht ein Totalausfall in Ton und Text, bei dem weit und breit keine Ironie und nicht mal ein schelmisches Grinsen zu finden sind.
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