Neues Futter für Freunde belgischer Ungewöhnlichkeit. Hinter der Formation The Angels Of Light verbirgt sich niemand Geringerer als der ehemalige Swans-Vordenker Michael Gira mit einigen befreundeten Musikern, darunter solch illustre Gestalten wie Ministry-Mitstreiter Bill Rieflin oder Joe McGinty von den Psychedelic Furs. Nach fast zwei Jahrzehnten Industrial-Ambient-Exkursionen hätte die musikalische Kurskorrektur, die Gira mit dem Debüt seiner neuen Band vornimmt, kaum radikaler ausfallen können. Denn die analoge Basis, die diese Platte mit den zur Zeit so hoch gehandelten Belgien-Exporten verbindet, hätte eher vermuten lassen, daß sich hinter dieser Band ein neues Projekt aus dem dEUS-Dunstkreis verbirgt. Will sagen: Die 17 epischen und zumeist extrem getragenen Songs auf New Mother weisen in ihrer Dichte, Musikalität und vor allem Instrumentierung eben die Attribute auf, die den Platten aus der belgischen Musikszene zu ihrem Sonderstatus verhelfen: nämlich handgemachte, durchweg akustische und zutiefst elegische Songs mit epischem Tiefgang unter Zuhilfenahme von gänzlich aus der Mode gekommenen Instrumenten wie Mandoline, Banjo, Akkordeon, Vibraphon, Flöten oder Konzertflügel zu intonieren. Gepaart mit der immer über den Kompositionen schwebenden, an Johnny Cash und Matt Johnson erinnernden Stimme Giras wird diese Platte zu einem weiteren Belgien-Highlight, das sich der Hörer aufgrund seiner Ernsthaftigkeit erst Stück für Stück erschließen muß.
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We Are Him
VÖ: 14.09.2007