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    Angels Of Light
    We Are Him

    VÖ: 14.09.2007 | Label: Young God/Cargo
    Text: Jan Bauckhorn
    10 / 12

    Ein Mann aus dem Halbschatten: Auch das fünfte Album der Psychfolker um Kreativmonster Michael Gira wird den Kreis der Wissenden kaum verlassen. Gut so.

    Dabei hat der 52-Jährige im vergangenen Vierteljahrhundert auch schon genug Underground-Rockgeschichte geschrieben, und mit seinen diversen Bandformationen (die obwohl stets hochkarätig besetzt selten mehr als Erfüllungsgehilfen des Meisters waren) neue Kreise und Subgenres mitgestaltet. Kaum eine anspruchsvollere Band kommt ohne die unvermeidliche Swans-Referenz aus. Und ähnlich wie seinem Generationsgenossen Jim Thirlwell, der als Foetus seinerzeit u.a. Nine Inch Nails quasi im Alleingang und zehn Jahre vorher erfunden hat, haftet Gira ein Image an, das weit in die späten 80er reicht, als das Medieninteresse vielleicht noch größer war, die Arbeit des Künstlers aber bei weitem noch nicht in Höchstphase stand. Gira selbst, den Mann mit der hypnotischen Bassstimme und dem ungeheuren Textpotenzial zwischen tragischer Schwermut und sarkastisch-surrealistischer Klagemauer, scheint’s eher wenig zu tangieren. Ein Musterbeispiel an DIY, betreibt er das Label Young God, mit dem er unter anderem Acts wie Devendra Banhart und Windsor For The Derby entdeckte, leistet Beispielhaftes im Bereich der visuellen und qualitativen Gestaltung seiner Releases und findet dabei noch die Zeit, diesmal größtenteils von Akron/Family und weiteren Freunden begleitet, am laufenden Meter herausragende Alben wie “We Are Him” zu machen. Repetitiver, hochatmosphärischer Minimalfolk, bei dem selbst eine einfache Westerngitarre zehnmal heftiger in die Magengrube schlägt, als es der gesamte Pantera-Backkatalog schaffen könnte. Zuhören, verstehen, wissen. Unbegreiflich, wie gut das wieder alles ist.

    weitere Platten

    New Mother

    VÖ: 01.01.1999