Angry Youth Elite
All Riot
In den fünf Jahren seit Erscheinen des Debütalbums “Ready! Set! No!” sind Angry Youth Elite vom Trio zum Quartett angewachsen. Nicht geändert hat sich dagegen das Bewusstsein der Band für gesellschaftliche Probleme. Während es auf dem Debüt um Politikverdrossenheit und sozialen Zusammenhalt ging, thematisieren Angry Youth Elite auf “All Riot” soziale Ungerechtigkeit, das Älterwerden und Suchtprobleme.
Das melodische “Cold Outside” behandelt Obdachlosigkeit, während “It’s Gonna Be Bad” seine universelle Kannste-schon-so-machen-aber-dann-isses-halt-Kacke-Botschaft mindestens einmal zu oft durch den Fleischwolf dreht. “Trash” integriert nur zu Beginn eine Trompete in seinen (Skate-)Punk-Sound, was schade ist, befasst sich dafür mit Umweltverschmutzung und liefert der Fridays for Future-Bewegung eine gelungene Hymne.
Gelungen sind auch der Reggae-Ausflug “Give It Up” sowie das bierselige “Start It Up!”, wohingegen “DIY” nicht übers plakative Wiederholen des Songtitels hinauskommt. Der eröffnende Titelsong postuliert zudem einen Aufruhr, der jedoch zu keiner Sekunde zu spüren ist, auch weil der sehr deutsch klingende Gesang und die mitunter oberflächlichen Texte die Wut, die vermittelt werden soll, nicht glaubhaft transportieren können. Das auf dem Cover entzündete Feuer brennt im Verlauf der elf Songs also nur auf Sparflamme.
Das steckt drin: Good Riddance, Millencolin, Pennywise
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Ready! Set! No!
VÖ: 25.05.2018