Animaux Formidables
We Are All Animals
Eigentlich stimmt alles an diesem 2022 ins Leben gerufenen, verwegen maskierten Duo aus Italien: Ihre schrille Ästhetik lässt aufmerken, der Sound ihres bereits bemerkenswert kurz nach der Gründung vorliegenden Debütalbums ist trotz und gerade wegen der alles durchdringenden Verzerrung erstaunlich kraftvoll und dynamisch und für ihre Songideen bedienen sie sich nach Herzenslust bei den ganz Großen, die zwischen Garagengezerre und Dancefloor die Fuzzbox durchtreten.
Allerdings gelingt es den beiden mysteriösen Musiker:innen nicht einmal im Ansatz, aus all den zusammengemopsten Schnipseln leidlich packende Songs zu formen oder wenigstens ein paar fiese Hooklines zu schreiben oder ganz bescheiden auch nur ein einziges Riff zu ersinnen, das mehr Sinn ergibt, als nur die Stille zu füllen. Stattdessen herrscht Resterampentristesse.
Jede einzelne Sekunde dieses scheinambitionierten Albums hat es in unzähligen Songs nicht nur besser gegeben, die einzelnen Parts wirken auch noch so uninspiriert aneinandergereiht, dass ein Jack White noch nicht einmal morgens um vier und mit Migräne und Pilzvergiftung darauf käme, so etwas zu veröffentlichen. Als Liveband genießen Animaux Formidables dem Vernehmen nach einen exzellenten Ruf. Vielleicht verzichten sie ja bei ihren Shows auf derart lieblos gebastelte Songs.
Das steckt drin: Arctic Monkeys, The Black Keys, The White Stripes