Catchy Punkrock mit überdeutlichen 77er Referenzen und politisierten Texten: der Clash-Award fürs zweite Quartal 2001 geht an… Ann Beretta.
Offenkundig, wo bei den Punks aus Richmond der Hase läuft: Ähnlich wie ihre Kollegen von Rancid lassen Ann Beretta die Fahne des britischen Streetpunks der späten Siebziger noch lange nicht auf Halbmast wehen. Überraschend immer wieder, auf welch hohem Qualitätslevel Sound und Spirit des übergroßen Vorbildes adaptiert werden, ohne in überflüssiges Kopieren zu verfallen: Songs wie der Opener Straight Shooter”, das mitreißende Glory Bound” oder Nowhere Generation” sind heisere Hymnen für Spätgeborene, und die Brüder hier wissen immerhin von alleine, was eine gute Hookline ist. Die idealistisch-sentimentale Devise mag zwar Jump Start The Revolution” heißen, realistischer gesehen liefert Old Songs… New Union” auf jeden Fall optimale Ghettoblaster-Soundtracks, um in lauen Sommernächten auf leeren Parkplätzen mit Bierdosen Fußball zu spielen. Verhält sich zwar in musikalischer Hinsicht zu Strummer, Jones & Co. in etwa wie die Gallagher-Sippschaft zu den Beatles; bei einer solchen Hitquote geht das hier aber vollkommen okay.
weitere Platten
To All Our Fallen Heroes
VÖ: 01.11.1999