And you thought I cared more than you did/ But did you have to quit/ Even if I did?, fragt die Sängerin und Gitarristin aus Detroit, während der Titelsong ihres ersten Albums einem ordentlichen Ende entgegenschaukelt, und lässt ihre Stimme dabei mal auf kein einziges Kissen fallen. Für die sauberen Töne ist auf “Quit The Curse” ansonsten eher der unsichtbare Chor im Hintergrund zuständig, den man sich rundtoupiert und im Minirock in perfekter Harmonie vorstellen kann, während Burch davor die Lider auf halb Acht hängen lässt. Ihre Gitarre streicht sie mal träge wie ein Cowgirl unter Palmen durch Lo-Fi-Country, um sie dann auf den Rücksitz zu packen und mit ihr durch Soft-Grunge zu fahren. Die zauberhaften Melodien hat sie sich von früher geliehen, die Attitüde von der nächsten Welle, und ihre Band ist eventuell die von Courtney Barnett in unterbezahlt, die sich jedes Mal bitten lässt, bevor sie das Schlagzeug streichelt. Ähnlich wie die Australierin schafft es aber auch Burch, in all der betonten Lässigkeit ganz schön oft zu zwinkern, und erzählt eher zwischen als in den Zeilen SMS-stückhaft Geschichten einer hoffnungslos verpeilten Liebe: So okay, youre not like that/ Yeah, you know where Im at. So wird das nie was, und Burch weiß das vermutlich auch, aber solange dieser Unsinn so gute Vielleicht-Liebeslieder hergibt, bleibt sie erst mal noch und schreibt die schönsten Flirt-Diss-Zeilen an ihr ödes Gegenüber: Youre sweet like a little kid/ Whose familys well adjusted. Das kann man ruhig mal als Vorlage speichern.
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If You're Dreaming
VÖ: 03.04.2020