Es ist die Schlichtheit der Arrangements, die die Schönheit dieser Lieder ausmacht. Nach einer langen Reise durch eine ebenso karge wie schöne Winterlandschaft lässt sich Ternheim an einem wärmenden Kamin nieder und erzählt mit ihren Liedern längst vergessene Geschichten. Geschichten, die uns aufhorchen und doch Träumen lassen. Sie erzählt von Bekanntem und Unbekanntem, vom Fernen und Nahen. Von Fremdem und Wohlvertrautem. Ohne Effekthascherei, dafür mit untrüglichem Gespür für den richtigen Moment. Wort und Ton finden hier Einklang und erinnern die Hörer daran, dass fernab des Trubels da draußen Orte voller Ruhe und Sorglosigkeit hier drinnen existieren. Ternheim nimmt einen an die Hand und führt durch ein Labyrinth dorthin. Es sind Lieder wie Geschichten, die einen Eindruck davon vermitteln, wie schön und sorgenfrei es sein kann, loszulassen und sich auf die kleinen und die feinen Dinge des Lebens einzulassen und sich daran zu erfreuen. Reich instrumentiert und fein arrangiert versteht es Anna Ternheim, ihren ganz persönlichen Garten Eden auszumalen, wie es mit Pinsel und Staffelei nicht besser gelungen wäre. Es ist eine Hommage an Sorglosigkeit und die Schönheit der Natur. Die Aufforderung, sich auf das notwendige zu reduzieren und an das Gute zu glauben. Das mag anachronistisch erscheinen, ist jedoch ebenso mutig wie liebenswert.
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