“Spiel nicht mit den Schmuddelkindern”, hieß es früher mal – diese hier mag man noch nicht mal totschießen. Trailer-Trash-RnR aus dem tiefsten Süden der USA.
“Fuck, fuck, fuck the human race” – 18 Jahre Antiseen und kein Ende in Sicht: Grölbirne Clayton gibt mal wieder den hässlichen kleinen Bruder von Lemmy, der Rest der passionierten Vollzeit-Prolos haut wie gewohnt auf die Asirockwurst, und zwischen Ramones (“Commando” , was auch sonst?) und Screaming Lord Sutch wird ausgerechnet Dave Dudleys Truckerhymne “Six Days On The Road” zur Ader gelassen. Sowas konnten Nine Pound Hammer allerdings wesentlich besser, und denen wäre ein dermaßen ekelhafter Patriotenstuss wie “Melting Pot” (und da glaube ich auch nicht an versteckte Ironie, Freunde) wohl weniger unterlaufen. Die psychedelischen Anflüge vom Vorgänger “Here To Ruin Your Groove” kamen bei den Die Hard-Fans (und bei Antiseen-Fans heißt das auch genau das, was es bedeutet) wohl nicht ganz so gut an, als musikalische Innovation wurde deshalb wohl lieber vor beinahe jeden Song ein lustiges Intro gelötet. Dafür fehlt allerdings etwas ganz Wichtiges: Selbst nach dem dritten Durchlauf und dem fünften Bier habe ich weder der Katze den Kopf abgebissen, noch meinen Nachbarn totgeschlagen. Was bleibt, ist eine satte halbe Stunde okayer Asirock und das Gefühl, das sich der Antiseen-Truck schon lange von Nachzüglern wie Smoke Blow hat überholen lassen.
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Here To Ruin Your Groove
VÖ: 01.01.1900