Ganz besonders dann, wenn er im Studio von Dave Grohl produziert wurde. Anvils 14. Studioalbum Juggernauts Of Justice strotzt nur so vor Frische und Vitalität. Finden zumindest die Beteiligten. Schlagzeuger Rob Reiner (nein, nicht der Regisseur) lässt sich gar mit den Worten zitieren, man habe die Energie von 25-jährigen Burschen. Das mag zwar sein, es bedeutet aber auf gar keinen Fall, dass die kanadischen Metal-Urgesteine abstruse musikalische Experimente eingehen würden. Also nicht irritieren lassen: hinter einem Titel wie New Orleans Vodoo verbirgt sich keine Mardi-Gras-Kapelle, und auch Swing Thing lädt nur sehr begrenzt zum Wirbeln auf der Tanzfläche ein. Obwohl er einem tatsächlich als ambitionierter Metal-Jazz-Track verkauft wird – wohl aufgrund der Trompeten, die sich ja nun wirklich eher selten ins Genre verirren. Was soll man groß drum herum reden: Anvil machen seit 30 Jahren Metal, haben damit Bands wie Metallica, Motörhead und Guns NRoses nachhaltig beeinflusst und finden seit ihrer Banddokumentation The Story Of Anvil auch beim Mainstream-Publikum die ihnen gebührende Aufmerksamkeit. Wem Metal am Arsch vorbeigeht, der tut sich keinen Gefallen mit Juggernauts Of Justice. Für alle anderen ist die Platte sicher eine Investition wert. Gerade auch deshalb, weil sie einen engen Bezug zur Band-Doku hat. Bei beiden geht es nämlich darum, niemals aufzugeben, wie Rob Reiner sagt. Das Urteil des geschätzten Kollegen diesbezüglich lautete übrigens, Anvil kämen in dem Film total knuddelig rüber. So klingen sie aber nicht – und das ist auch gut so.