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    Anywhen
    The Opiates

    VÖ: 05.02.2001 | Label: Clearspot/EFA
    8 / 12

    Eine skandinavische Band, deren Musik nach endloser Weite und immerwährender Dunkelheit klingt. Die Fotos von einsamen Häusern im Booklet tun ein Übriges.

    Diesen Monat kommt es ganz dicke: fast alle CDs, die mir die Redaktion zugedacht hat, stammen von Manisch-Depressiven. Aber vielleicht ist es das, was die Leute wirklich hören wollen. Wer kann schon extrovertiert glückliche Musik von exaltierten Aufziehmännchen über lange Zeit ertragen? Der Pluspunkt dieser CD sind die schwelgerischen, ausladenden Streicher, die viel zur dramatischen Qualität der Musik beitragen. Als Hörer ist man ja so konditioniert, dass man Streicher automatisch mit Filmmusik assoziiert, und diese Platte bildet da keine Ausnahme.
    In Relation zur filigranen Ausrichtung der Musik wirkt der Gesang auf einigen Stücken unpassend, weil er, phasenweise angestrengt wirkend, die fließende Leichtigkeit vermissen lässt.
    In den Texten geht es fast immer um eine Art der Fortbewegung, die manchmal Flucht ist („She Will Run And Hide“), in anderen Fällen metaphorisch („The Sleepwalk Of Life“), dann wiederum als Beschreibung der eigenen Widersprüchlichkeit („I’m Still Running, Still Waiting“) erscheint.
    Eine genaue Analyse dürfte für Psychologie-Experten interessant sein, man kann sich aber auch einfach an der atmosphärischen Wintermusik erfreuen.

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