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    Apocalyptica
    Reflections

    VÖ: 10.02.2003 | Label: IslandMercury/Universal
    Text: Quintus Berger
    5 / 12
    Apocalyptica - Reflections

    Auf dem Papier hat sich bei den Metal-Cellisten aus Helsinki viel getan; dennoch ist bei ihrem vierten Werk alles beim Alten geblieben.

    Schon die Leningrad Cowboys konnten auf nur einer einzigen, offenbar im Vollrausch von Filmregisseur Aki Kaurismäki geborenen Idee eine Weltkarriere aufbauen. Auch das 1993 mit einem Album voller Hetfield/Ulrich-Interpretationen gestartete Cello-Quartett Apocalyptica ist das, was man landläufig einen Novelty-Act nennt. Doch bei ihnen droht – ebenso wie bereits bei den Cowboys oder Dread Zeppelin – der Lack abzublättern. Nach zwei weiteren CDs voller Covers (diesmal von Sepultura, Slayer, Faith No More sowie Pantera) und zaghaften Versuchen mit selbstgeschriebenen Stücken wagen die mittlerweile zum Trio geschrumpften Finnen nun den großen Schritt: “Reflections” bietet erstmals nur Eigenkompositionen. So weit, so gut. Das Problem der 59 Minuten ist allerdings, dass Eicca Toppinen, Perrtu Kivilakso und Paavo Lötjönen, obwohl nun ihre Namen die Credits zieren, noch immer die Musik anderer Leute spielen. So erinnert die schöne Ballade “Faraway” sehr stark an die klassisch inspirierten Rainbow, das treibende “Somewhere Around Nothing” und das ruhige “Conclusion” klingen wie für Streicher umarrangierte Outtakes von Metallicas “Ride The Lightning”. “Prologue (Apprehension)” und “No Education” hingegen tragen die theatralische Handschrift der Bombast-Metaller Savatage, während “Cortège” und das Titelstück die Stimmung düsterer Slayer-Nummern rekreieren – kein Wunder, schließlich drischt hier Dave Lombardo in die Felle. Das alles klingt zwar gut, hat Power und Drive, und die Finnen haben erneut eine hübsche Platte eingespielt. Aber das Ziel, Eigenständigkeit zu präsentieren, verfehlen Apocalyptica auf ganzer Linie.

    weitere Platten

    Apocalyptica

    VÖ: 24.01.2005

    Cult

    VÖ: 02.10.2000