Appliance
Six Modular Pieces

Die drei Briten von Appliance legen schnell nach: Letztes Jahr veröffentlichten sie ihr Debütalbum, nun folgt eine Mischform aus EP und LP.

Mit einer Spielzeit von rund 28 Minuten sind die sechs Module nämlich relativ schnell durch die Verstärkerschaltkreise gerauscht. Der instrumentale Opener „Ex4“ erinnert sehr an Bowery Electric – mit ruhigen, leicht angezerrten und verhallten handgespielten Loops wird eine dichte, intensive Atmosphäre geschaffen, in der die Gedanken freundlich treiben dürfen. Danach allerdings: „Personal Stereo“. Wenn James Brooks Stimme erstmals einsetzt, entsteht tatsächlich der Eindruck, es handele sich um ein neues, esoterisch angehauchtes U2-Stück. Ansonsten: Monoton-epische, mit Wassersamples angereicherte, gut abgehangene Grooves, vielfache Verquickung von Elektronik mit Rocktrio-Sound („20 Minutes From The East“). „Kinski in Helsinki“ klingt wieder eher wie ‘Bono in Poona’. Nach dem abschließenden, versöhnlichen „Slow Roller“ insgesamt eine Platte, die als Drei-Track-Maxi mehr Spaß gemacht hätte.