Es wurde ja bereits damals angekündigt: “Controlling Crowds, Parts I-III” sollte noch einen vierten Teil bekommen, der das monumentale Space-Konzept über die Fremdbestimmung des Individuums zu einem Abschluss bringt. Und doch kam es etwas anders: Anstatt die übrig gebliebenen Skizzen der ersten Sessions auszuformulieren, bekam dieser vierte Teil eine weitere Bedeutung. Sänger David Pen, der sich aus dem ersten Teil weitgehend herausgehalten hatte, um mit seinem Seitenprojekt Birdpen eine zerbrochene Beziehung zu verarbeiten, schrieb klammheimlich einen Großteil von “Part IV”. Dabei reichert er die abstrakte Idee der Weltkontrolle mit Fragen über Liebe, Zuneigung und menschliche Nähe an. Kaum war das Konzept geboren, floss die Musik von allein: Diese elf neuen Songs entstanden in weniger als einem Drittel der Zeit, die für “Controlling Crowds, Parts I-III” benötigt wurde. Soweit der – bei Archive zunehmend wichtige – inhaltliche Überbau. Und die Musik dazu? Dem ergänzenden Thema entsprechend kommt sie beschwingter, leichtfüßiger und positiver daher, ohne die Archive-typische Dunkelheit und sphärische Transzendenz vermissen zu lassen. Die offensichtlichsten Neuerungen finden sich im Einsatz flotterer Beats, die nicht selten an Archives Frühphase als reines Elektro-Projekt erinnern. Ferner liefern sie erneut gute Songs zwischen kompositorischer Banalität und virtuosem Arrangement. Ihre Stärke liegt eindeutig nicht im Finden nie gehörter Akkordfolgen, sondern vielmehr im kraftvoll farbenprächtigen Ausstaffieren des Konventionellen. Darin sind sie auch hier wieder wahre Meister.
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