Dass Archive ihre Songs als etwas betrachten, das sich kontinuierlich verändert, belegen ihre Konzerte: Da braucht es zuweilen ein paar Minuten, bis man einen eigentlich vertrauten Song wiedererkennt. Es schien naheliegend, aus zehn persönlichen Lieblingen dieser Versions ein neues Album zu stricken. Darunter Klassiker wie “Lights”, “Fuck U” und “Again”, aber auch ein paar Überraschungen – Stücke von späteren Alben, die man eher unter “ferner liefen” abgespeichert hatte. Was alle Neuinterpretationen eint, ist das Sphärisch-Getragene, fast Sakrale, das etwa auch schon Alben wie “Axiom” und “The False Foundation” in sich trugen. Allein: Hier geht die Band noch weiter, indem sie etwa konsequent auf Beats verzichtet. Gut eine Dreiviertelstunde Musik – und keine einzige Bassdrum oder HiHat ist zu hören. Lediglich auf zwei Tracks gibt eine an-gedeutete Snare, der Rest ist Fläche, die sich schier endlos ausbreitet; getragen von den drei festen Archive-Stimmen, die mehr denn je im Fokus stehen. Damit erhärtet sich einmal mehr, was sich über die bislang letzten Alben andeutete: Archive wollen weg von der Pop-Konvention und sähen sich wohl gern als moderne Klassik-Künstler. Altersmilde oder Borniertheit? Das mag jeder für sich entscheiden.
weitere Platten
Call To Arms & Angels
VÖ: 08.04.2022
Versions: Remixed
VÖ: 20.11.2020
25
VÖ: 10.05.2019
The False Foundation
VÖ: 07.10.2016
Unrestricted
VÖ: 06.12.2015
Restriction
VÖ: 09.01.2015
Axiom
VÖ: 23.05.2014
With Us Until You're Dead
VÖ: 31.08.2012
Controlling Crowds, Part IV
VÖ: 19.10.2009
Controlling Crowds, Parts I-III
VÖ: 30.05.2009
Live At The Zenith
VÖ: 29.06.2007
Lights
VÖ: 26.05.2006