Ein komischer Typ ist er schon, dieser David Lehnberg. Sieht irgendwie so aus wie Dregen von den Backyard Babies, mit schwarzer Schmier-Strubbel-Frisur und Lidstrich, nur eben in der Emo-Variante. Und als reiche ihm seine Hauptband Leiah nicht aus, veröffentlicht er obendrein noch fleißig mit seinem Solo-Projekt Ariel Kill Him. Dabei führt dieser Name durchaus zu Irritationen, schließlich könnte sich dahinter auch gut und gerne eine gemeingefährliche Lärmkapelle verbergen. Tut sich aber nicht. Hier verbergen sich nur dieser Schwede, sein effektverliebtes Gitarrenspiel, vielschichtige Songstrukturen, glasklare, hallende Schönklänge und seine melancholische, selten seierige Stimme. Ab und an gibt es elektronische Spielereien und ziemlich oft auch plinkernd-perlende Pianopirouetten. Das Gesamtgebilde klingt zwar nicht sonderlich innovativ, aber schöne Musik ist ja ohnehin zeitlos. Zwischen Bands wie den Doves, Last Days Of April, Mew oder vielleicht sogar Mogwai darf es sich Herr Lehnberg mit seinen zehn Songs in 50 Minuten gut und gerne bequem machen. Zwischen sommerlicher Frische und winterlicher Klarheit lässt sich die Platte besonders gut hören beim Spaziergang unter sternenklarem Nachthimmel, beim gemütlichen Lagerfeuer, beim Zugfahren durch verschneite Winterlandschaften oder beim traurigen Alleinsein in lampenerleuchteten Großstädten.