Zugegebenermaßen war ich bisher nicht unbedingt ein Fan der Wahl-Düsseldorfer, auch wenn sie bereits seit 1990 mit diversen EBM-Hits die Deutsche Elektro-Szene bereichern. Allerdings deutete das exzellente Too Far To Suicide” von ihrer letzten Veröffentlichung Lost” bereits eine Neuorientierung an: Die minimalistischen, stampfenden EMB-Sounds wichen zusehends flüssigen Pop-Melodien, vermischt mit versierten Keyboard-Malereien. Für die Produktion von Speed” verpflichteten sie Bob Kraushaar (Pet Shop Boys, David Bowie etc.) und Andy Gill (Gang Of Four, Michael Hutchence etc.), so daß es kaum verwundert, daß auf diesem liebevoll zusammengestellten Werk eine gewisse 80er Pop-Ästhetik auf zeitgenössische Gitarren-Riffs und vereinzelte Breakbeats trifft. Bestimmte Songs hervorzuheben fällt schwer, da sich die elf Stücke konstant auf einem hohen Niveau bewegen. Allein das schwülstige Condemned To Cry” verleiht dem Ende einen etwas altbackenen Charakter. Songs wie das fast schon kitschige Love Is The Only Thing That Matters”, das aggressive Escape” oder das abgedrehte We Are What We Are” dagegen wissen das melodienverwöhnte Ohr zu erfreuen.