As Friends Rust
Any Joy
“When did time start flying by so fast?”, fragt As Friends Rust-Sänger Damien Moyal im Opener “Final Form”. Seit “Won” (2001) sind in der Tat einige Jahre vergangen. Moyal lässt in “See Us Now” und “No Gods, Some Masters” etwas von seinem damaligen kratzigen Schreigesang hören, singt sonst aber klar. Dem kommt eine bessere Produktion als in den frühen 2000ern natürlich zugute.
“Any Joy” ist mit sieben Songs und 25 Minuten Gesamtlänge nicht mal viel länger als zwei der EPs der Band. Dafür sind die Gainesville-Punks seit ihrer Reunion nachdenklicher geworden: “Well, I just got good at living/ Now all I see is the grave/ And all the time I wasted on my way”, heißt es an anderer Stelle. In “Positive Mental Platitude” geht es dagegen um Emojis, die so inflationär verwendet werden, dass sie an Bedeutung verlieren.
“Any Joy” liegt eine gewisse Melancholie zugrunde, die stärker hörbar ist als früher. Die Band spielt mehr auf den Punkt, die Gitarrensolos sind sehr präsent, da ihnen die Band genug Platz davor und danach gibt. Hieß es vormals in “We On Some Next Level Shit” noch “Don’t tell me what I need until you’ve needed anything”, heißt es nun in “Origin Stories” “Maybe the biggest piece of shit you know is not such a terrible guy.” As Friends Rust spielen nicht mehr so schnell, die Songs büßen aber nicht an Melodie ein und legen einen größeren Fokus auf modernen Groove.
Das steckt drin: Alexisonfire, Grade, Superchunk
weitere Platten
A Young Trophy Band In The Parlance Of Our Time (EP)
VÖ: 27.05.2002
Won
VÖ: 15.10.2001
As Friends Rust
VÖ: 01.07.1999
The Fists of Time
VÖ: 13.07.1998