Es hat ja auch lange genug gedauert. “Won” etabliert As Friends Rust als eigenständige Variante zu Hot Water Music auf der einen, Samiam auf der anderen Seite.
Behält man im Hinterkopf, wie lange es her ist, dass As Friends Rust ein letztes Lebenszeichen von sich gaben, dann sind die nur zehn Songs von “Won” ein weiterer Beleg dafür, dass man es hier mit der langsamsten Band der Welt zu tun hat. “The Fists Of Time” von 1998 enthielt fünf Songs, von denen vier bereits aus dem Jahre 1996 stammten, und seitdem gab es zwar jede Menge Veröffentlichungen, aber mit Ausnahme des Songs “The First Song On The Tape You Make Her” nur auf der selbstbetitelten “Good Life Recordings”-Doppel-7inch von 1999 neue Songs – und zwar ebenfalls nur fünf. Nun also das erste echte Album, und As Friends Rust haben sich entwickelt! Damien (Ex-Culture, Ex-Morning Again) hat an sich gearbeitet und schafft es wie nie zuvor, die rockigeren Songs mit Melodien zu versehen, die auch als solche zu erkennen sind. Das bedeutet zwar auf der einen Seite, dass einige der Songs nicht mehr wirklich nach As Friends Rust klingen, sondern sich ganz neue Seiten der Band offenbaren. Aber andererseits geht man damit den nötigen Schritt zur Seite, um sich von den ebenfalls aus Gainsville, Florida stammenden Hot Water Music abzugrenzen, denn dieser Vergleich lag bisher immer in der Luft. Jetzt bewegt man sich zum Teil schon in den Regionen von Samiam. Soll heißen: So melodiös und rockig waren As Friends Rust noch nie. Das wird vielleicht einige der alten Fans verschrecken, andererseits ist dies wahrscheinlich der einzig richtige Schritt, der die Band als eigenständig und musikalisch progressiv etabliert. Mutig, mutig. Sowas muss belohnt werden.
weitere Platten
Any Joy
VÖ: 08.09.2023
A Young Trophy Band In The Parlance Of Our Time (EP)
VÖ: 27.05.2002
As Friends Rust
VÖ: 01.07.1999
The Fists of Time
VÖ: 13.07.1998